Claire, Roxanne St. - Bullet Catcher 07 by Dan

Claire, Roxanne St. - Bullet Catcher 07 by Dan

Autor:Dan
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


12

War das möglich? Hatten sie wirklich den besten Donnerstagabend aller Zeiten gehabt, oder hatte sie nur die Bons falsch zusammengerechnet? Brandy klopfte mit den Fingerknöcheln auf die Bar und fixierte die Abrechnung. Da musste irgendwo ein Fehler sein. Sie würde das Ganze noch mal rechnen müssen.

»Hey, Milk Dud«, rief sie. »Wie spät ist es?«

Die Küchentür sprang auf, und Dudley Matheson steckte seinen rasierten Kopf heraus, um den er ein dunkelblaues Tuch gebunden hatte. Seine blauen Augen blickten erstaunlich freundlich drein, wenn man bedachte, dass er seit vier Uhr hier schuftete, kochte, abwusch – und ganz nebenbei diesen Spitznamen hasste.

»Die Snapper kuscheln jetzt, meine Liebe.« Er hielt einen kleinen Kühlbehälter hoch. »Hier ist schon der Köder, Jimmy holt mich in fünf Minuten am Steg ab.«

»Ehrlich? Schon so spät?« Sie lebte lange genug auf den Keys, um zu wissen, dass die kleinen Lümmel nach zwei Uhr nachts zur Paarung zusammenkamen, und wer als Fischer etwas auf sich hielt, fuhr dann hinaus, um sie in flagranti zu erwischen. »Kein Wunder, dass ich so am Ende bin.«

»Die letzte Horde von Touristen hat gar kein Ende gefunden, was?«

Sie zuckte mit den Schultern. »Die werden morgen auf jeden Fall schwer durchhängen. Auf ihrem Bon sind mehrere hundert Posten.« Sie deutete auf den Taschenrechner. »Das war ein guter Teil von unserem heutigen Rekordumsatz.«

»Die Küche ist fertig und zu«, sagte Dudley. »Gehst du vorne raus? Ich bring dich zu deinem Wagen.«

Sie schnitt eine Grimasse in Richtung der Bons. »Ich will die Zahlen noch mal durchgehen, damit ich Lena morgen gleich die korrekte Summe durchgeben kann.«

Er schüttelte den Kopf. »Keine Chance, Boss. Lena hat strenge Anweisung hinterlassen, dass du auf keinen Fall mit Bargeld allein zum Auto gehen darfst.«

»Ich nehme das Geld gar nicht mit, Dud. Ich werde es hier einschließen. Außerdem parke ich gleich neben der Küchentür, du musst mich also wirklich nicht begleiten. Du gehst vorne raus, ich schließe hinter dir ab und nehme den Hinterausgang.«

Sein Blick verriet, dass ihm der Plan gar nicht gefiel.

»Komm schon.« Sie sprang von ihrem Barhocker und zog den Schlüsselbund aus der Tasche ihrer Shorts. »Du hast so hart und so lange gearbeitet; du hast dir den Angeltrip verdient.«

Er zögerte, doch sie ging einfach an ihm vorbei, entriegelte die Tür und zog sie für ihn auf.

»Bist du sicher, Brandy? Mir macht es nichts aus, zu warten.«

»Alles okay.« Sie gab ihm einen Klaps auf die Schulter. »Auf geht’s zu den Fischen. Fang am besten gleich so viele, dass wir sie morgen auf die Karte setzen können. Da verdienen wir uns dann ’ne goldene Nase dran, und du bekommst auch einen Anteil.«

Er grinste und warf ihr eine Kusshand zu, ehe er zum Jachthafen hinunterging, wo schon eine ganze Reihe Dieselschiffe tuckerten. Sie schloss die Tür ab und widmete sich wieder ihrer Abrechnung, die wunderbarerweise beim zweiten Mal dasselbe Ergebnis brachte wie beim ersten Mal.

Irgendwann löschte sie dann das Licht im Gastraum, schloss das Geld im Büro ein, nahm sich noch eine Cola light für den Heimweg und ging durch die Küche, die Milk Dud nach Kräften gewienert hatte.



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